Dein Weg durchs Ahnenfeld

Das Ahnenfeld ist offen – für dich, für deine Geschichte, für das, was dich bewegt.
Du brauchst keine Vorkenntnisse, nur ein wenig Zeit, Achtsamkeit und die Bereitschaft, dich auf deine Herkunft einzulassen.

Hier findest du eine mögliche Anleitung, wie du das Feld in deinem eigenen Rhythmus begehen kannst:

1. Ankommen

Nimm dir einen Moment, um wirklich anzukommen – im Büelpark, auf dem Heiligberg, in dir.
Atme tief. Spüre den Boden.
Geh langsam auf das Ahnenfeld zu – so, wie du bist, ohne Erwartungen.
Vielleicht möchtest du einen Moment außen stehen bleiben und schauen.

2. Mein Platz

Betrete das Feld und stelle dich auf deinen Platz – er befindet sich im Kopf des Vogels.
Blick in das Feld – auf die Steine vor dir, die wie Flügel ausgebreitet sind.
Links: deine väterliche Linie. Rechts: die mütterliche Linie.
Vor dir: sieben Generationen deiner Herkunft.

Spüre. Atme. Nimm wahr, was sich zeigt.
Es braucht keine Gedanken – nur Aufmerksamkeit.
Vielleicht spürst du Dankbarkeit, Ablehnung, Rührung, Leere, Angst, Staunen.
Alles darf da sein.

3. Geführt von den Füßen

Lass dich von deinen Füßen leiten.
Gibt es eine Position, ein Stein, der dich ruft?
Geh dorthin.
Vielleicht ist es ein Ahne oder eine Ahnin, die du kennst.
Vielleicht spürst du etwas, ohne zu wissen, warum.

Verweile.
Spüre nach.
Führe innerlich einen Dialog – oder sei einfach still.
Vielleicht möchtest du sitzen, die Augen schließen, horchen.

Wenn es stimmig ist, kannst du weitere Positionen aufsuchen.
Oder nur bei einer bleiben.

4. Gang zum Seelensee

Am hintersten Punkt des Vogels findest du den Seelensee
ein einzelner Stein mit einer Vertiefung, die Wasser trägt.
Er steht für die größere Familienseele, für all jene, die nicht einzeln sichtbar sind, aber dennoch mitwirken.

Geh dorthin.
Schau.
Staune über die Weite, über das, was du nicht fassen kannst.
Vielleicht möchtest du das Wasser berühren.
Vielleicht magst du dich damit segnen – Stirn, Herz, Hände.
Eine stille Geste der Verbundenheit.

5. Rückkehr

Geh nun langsam durch das Ahnenfeld zurück zu deiner Position.
Stell dich erneut auf deinen Platz – diesmal mit dem Blick in die Zukunft,
das Feld, deine Herkunft im Rücken.

Spüre die Kraft, die dich trägt.
Nimm sie ins Herz.
Bedanke dich auf deine Weise – mit Worten, in Stille, mit einem Schritt.

Verlasse das Feld bewusst.
Geh weiter – mit deinem eigenen Leben,
doch nicht mehr allein.

💬 Was sich zeigen kann

Das Betreten des Ahnenfelds kann Überwindung kosten.
In vielen Familien gibt es Verletzungen, Geheimnisse, Schmerz, Schuld oder Schweigen.
Du musst nichts lösen. Aber du darfst spüren, anerkennen, berühren.

Vielleicht ist dies ein erster Schritt in Richtung Versöhnung – mit dem, was war.
Ein Schritt zur Heilung – in deinem Tempo, in deiner Tiefe.

Das Ahnenfeld kann selbständig, in Begleitung oder im Rahmen eines Märchenrituals besucht werden.